Diffusionsoffener Putz

von Daniel Jertz
27.08.2025 | 20:27

Lesezeit: 5 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  1. Definition: Ein diffusionsoffener Putz ist ein Wandbelag, der Wasserdampfdurchlässigkeit ermöglicht und so Feuchtigkeitsregulierung unterstützt.
  2. Typische Anwendungsbereiche: Innen- und Außenwände von Wohngebäuden, besonders in Feuchträumen und bei denkmalgeschützten Gebäuden.
  3. Varianten oder Unterarten: Kalkputz, Lehmputz, Silikatputz, Mineralischer Putz.
  4. Wichtigste Vorteile: Regulierung des Raumklimas, Vermeidung von Schimmelbildung, umweltfreundlich und langlebig.
  5. Häufig verwendete Materialien / Bestandteile: Kalk, Sand, Wasser, ggf. Lehm oder Silikate, mineralische Bindemittel.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was versteht man unter diffusionsoffener Putz?
  2. Geschichte / Herkunft / Entwicklung
  3. Anwendungsbereiche
  4. Varianten / Typen
    4.1. Kalkputz
    4.2. Lehmputz
    4.3. Silikatputz
    4.4. Mineralischer Putz
  5. Materialien und Werkzeuge
  6. Vorteile
  7. Mögliche Nachteile / Einschränkungen
  8. Pflege und Langlebigkeit
  9. Fazit

Was versteht man unter diffusionsoffenem Putz?

Diffusionsoffener Putz bezeichnet eine Art von Wandbeschichtung, die wasserdampfdurchlässig ist und somit den Austausch von Feuchtigkeit zwischen Innenraum und Mauerwerk ermöglicht. Im Gegensatz zu diffusionsdichten Putzen lässt er Wasserdampf entweichen, wodurch Feuchtigkeit reguliert und Kondensationsschäden vermieden werden können. Diffusionsoffener Putz wird häufig in der Wandgestaltung eingesetzt, um ein gesundes Raumklima zu fördern und Bauschäden vorzubeugen.

Geschichte / Herkunft / Entwicklung

Die Verwendung diffusionsoffener Putze geht auf traditionelle Baustoffe wie Kalk- und Lehmputz zurück, die seit Jahrhunderten in der Baukultur Europas genutzt werden. Mit der Industrialisierung und der Einführung moderner, oft diffusionsdichter Materialien gerieten diese natürlichen Putze zeitweise in den Hintergrund. In den letzten Jahrzehnten erlebt der diffusionsoffene Putz eine Renaissance, da Nachhaltigkeit und gesundes Wohnen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Moderne Rezepturen kombinieren traditionelle Materialien mit verbesserten Eigenschaften.

Anwendungsbereiche

Diffusionsoffener Putz wird sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt. Typische Anwendungsgebiete sind Wohnräume, Feuchträume wie Badezimmer, historische Gebäude und energetisch sanierte Altbauten. Durch seine Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren, eignet sich diffusionsoffener Putz besonders gut zur Vermeidung von Schimmelbildung und zur Erhaltung der Bausubstanz. Auch in Passivhäusern und ökologischen Bauprojekten ist er aufgrund seiner atmungsaktiven Eigenschaften beliebt.

Varianten / Typen

Kalkputz

Kalkputz ist einer der bekanntesten diffusionsoffenen Putze und besteht hauptsächlich aus gelöschtem Kalk, Sand und Wasser. Er zeichnet sich durch hohe Wasserdampfdurchlässigkeit, Alkalität und fungizide Wirkung aus, was Schimmelbildung vorbeugt. Kalkputz ist mineralisch, umweltfreundlich und eignet sich gut für historische und moderne Gebäude.

Lehmputz

Lehmputz basiert auf Ton, Sand und organischen Zusätzen. Er ist besonders diffusionsoffen und speichert Feuchtigkeit, die er bei Bedarf wieder abgibt. Lehmputz reguliert das Raumklima auf natürliche Weise und ist aufgrund seiner hygroskopischen Eigenschaften sehr beliebt in ökologischen Bauweisen.

Silikatputz

Silikatputz verwendet Kaliumsilikat als Bindemittel, was ihn besonders mineralisch und diffusionsoffen macht. Er ist widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen und eignet sich gut für Fassaden. Silikatputz ist alkalisch und schützt vor Algen- und Pilzbefall.

Mineralischer Putz

Mineralischer Putz umfasst verschiedene Putze auf Basis von natürlichen mineralischen Bindemitteln wie Zement oder hydraulischem Kalk. Diese Putze sind diffusionsoffen, widerstandsfähig und langlebig. Sie werden häufig im Außenbereich verwendet.

Materialien und Werkzeuge

Die Herstellung und Verarbeitung von diffusionsoffenem Putz erfordert spezifische Materialien wie Kalk, Sand, Lehm oder Silikate sowie sauberes Wasser. Werkzeuge umfassen Kellen, Glättkellen, Reibebretter und Putzmaschinen für größere Flächen. Wichtig ist die richtige Vorbereitung des Untergrunds, der sauber, tragfähig und frei von Staub sein muss, um eine optimale Haftung zu gewährleisten.

MaterialFunktionEigenschaften
KalkBindemittel, fungizidAlkalisch, diffusionsoffen
SandZuschlagstoffKörnigkeit, Struktur
LehmFeuchteregulierungHygroskopisch, atmungsaktiv
KaliumsilikatBindemittel bei SilikatputzMineralisch, witterungsbeständig
WasserVerarbeitung, ReaktionsmediumErmöglicht Verarbeitung

Vorteile

Diffusionsoffener Putz bietet zahlreiche Vorteile: Er reguliert die Feuchtigkeit in Innenräumen, verhindert Schimmelbildung und schützt die Bausubstanz vor Feuchteschäden. Zudem sorgt er für ein angenehmes Raumklima durch seine atmungsaktiven Eigenschaften. Viele Varianten sind umweltfreundlich und nachhaltig, da sie auf natürlichen Rohstoffen basieren. Außerdem sind diffusionsoffene Putze oft langlebig und pflegeleicht.

Mögliche Nachteile / Einschränkungen

Trotz der vielen Vorteile kann diffusionsoffener Putz einige Einschränkungen haben. Er ist meist weniger widerstandsfähig gegenüber mechanischer Belastung als dichte Putze und kann bei unsachgemäßer Verarbeitung Risse bilden. Zudem sind manche Varianten, wie Lehmputz, weniger geeignet für stark beanspruchte oder sehr feuchte Außenbereiche. Die Verarbeitung erfordert zudem Fachkenntnis, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Pflege und Langlebigkeit

Diffusionsoffener Putz benötigt in der Regel wenig Pflege. Regelmäßiges Lüften und gegebenenfalls eine sanfte Reinigung mit weichen Bürsten oder Schwämmen reichen aus. Bei Schäden kann der Putz meist einfach ausgebessert werden. Die Langlebigkeit hängt von der Qualität der Materialien, der fachgerechten Verarbeitung und den Umgebungsbedingungen ab, liegt aber häufig bei mehreren Jahrzehnten.

Fazit

Diffusionsoffener Putz ist ein vielseitiger und nachhaltiger Baustoff, der besonders durch seine Fähigkeit zur Feuchtigkeitsregulierung überzeugt. Er eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungen, von historischen Gebäuden bis zu modernen Wohnräumen. Die Auswahl der passenden Variante – etwa Kalkputz oder Lehmputz – hängt vom Einsatzgebiet und den spezifischen Anforderungen ab. Trotz einiger Einschränkungen bietet diffusionsoffener Putz zahlreiche Vorteile für ein gesundes Raumklima und den langfristigen Schutz der Bausubstanz.

Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick zum Thema diffusionsoffener Putz und dessen Bedeutung in der Wandgestaltung, insbesondere im Zusammenhang mit Kalkputz und atmungsaktiven Baustoffen.

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